Die Vorahnung trügt Trainer des SV Erbach nicht

 
Eine enttäuschende Leistung bot der SV Erbach am Samstag: Der Handball-Bezirksoberligist verlor bei der ESG Crumstadt/Goddelau 33:39 (18:20) und hinterließ einen verärgerten Trainer Waldemar Rack.
Auch einen Tag nach der Auswärtspleite hatte sich der Erbacher Übungsleiter noch nicht beruhigt. „Eigentlich wollte ich zu diesem Spiel nichts sagen. Das, was ich in Crumstadt gesehen habe, war mit Abstand die schlechteste Partie in dieser Saison“, kritisierte der Coach. Er hatte der schon vor dem Anpfiff Dinge beobachtet, die ihm nicht gefielen. „Die Spieler sind mit einer seltsamen Körpersprache in die Halle gegangen. Irgendwie sah alles schon vor dem Spiel nach einer Niederlage aus“, beklagte Rack, der die Partie kurz und knapp zusammenfasste: „Wir sind nach Crumstadt gefahren, sind in die Halle gegangen, haben geduscht und sind wieder nach Hause gefahren. Nur Handball haben wir nicht gespielt.“
In personeller Hinsicht sah es bei Erbach vor dem Spiel allerdings nicht rosig aus. Mit Dominik Juchem, Henning Bührer und Timo Wiegand fehlten drei wichtige Akteure. Bührer und Wiegand werden aus beruflichen Gründen auch für den Rest der Saison nicht mehr zur Verfügung stehen. Zudem verletzten sich zwei A-Jugendliche in ihren Spielen der Nachwuchsrunde, sodass Rack die Alternativen fehlten. „Zwölf Tore von Sebastian Nischwitz und elf von Oliver Heß sagen schon alles. Bei einigen anderen hat die Einstellung gefehlt, auch mal Verantwortung zu übernehmen“, kritisierte Rack. Ihn ärgerten zudem zahllose technische Fehler. „Wenn man auswärts 33 Tore erzielt, ist das okay, 39 Gegentreffer gehen aber gar nicht“, monierte der Coach.
Die besten Momente im Spiel seiner Mannschaft sah Rack ausgerechnet in Unterzahl. „Mit einem Mann weniger lief es deutlich besser. In diesen Phasen kamen wir auch immer wieder zurück“, erkannte der Trainer, der in den letzten zehn Minuten aber zuschauen musste, wie die Gastgeber davonzogen und den Erfolg sicherten. „Vielleicht müssen wir uns in den nächsten Tagen mal mit zwei oder drei Kästen Bier an einem Lagerfeuer zusammensetzen und uns gegenseitig auskotzen. Wir sind gerade dabei, eine wirklich gute Vorrunde kaputtzumachen. Und darauf habe ich keine Lust“, stellte Rack klar. Dennoch hat der Übungsleiter inzwischen seine Zusage gegeben, das Team auch in der nächsten Spielzeit zu betreuen.
Die kurze Weihnachtspause, so meint Rack ausgemacht zu haben, habe seiner Mannschaft überhaupt nicht gut getan: „Der Knick in unserem Spiel seit dieser spielfreien Zeit ist auffällig. Im neuen Jahr lief bislang nichts zusammen.“

SVE-Tore: Nischwitz (12/1), Heß (11), Röhrig, Müller (je 4), Blank (2).#

Quelle: Echo Online 15.03.2015

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