Ein Sieg, aber kein Glanz im Derby

SV Erbach – HSG Fürth/Krumbach 23:27 – Die Odenwälder erreichen ihr Ziel, Gastgeber beweisen Moral
 
 
 
Die HSG Fürth-Krumbach hat sich offenbar von der Heimniederlage zuvor gegen den TV Büttelborn erholt. Glanzvoll war die Leistung des Tabellenzweiten im Derby zwar nicht, Udo Böbel, Trainer der Spielgemeinschaft, war dennoch zufrieden: „Wir hatten uns zum Ziel gesetzt, dieses schwere Spiel zu gewinnen. Das haben wir erreicht. Wir haben nur noch Endspiele vor uns, die wir wohl alle gewinnen müssen“.

Das Spiel begann zerfahren. Beide Mannschaften leisteten sich in der Offensive viele Fehler. Fürth/Krumbach gelang durch Markus Koch die erste Führung (1.), doch der vor allem in der Anfangsphase starke Tim Schüßler glich zwei Minuten später aus, um kurz darauf für das Erbacher 2:1 zu sorgen (4.). „Wir hatten in unserem Offensivspiel große Probleme, haben uns zu wenig bewegt und nicht genügend Druck ausgeübt“, kritisierte Erbachs Trainer Martin Rother, der in der Folge ein überlegenes Team aus dem Odenwald sah, das die Fehler des SVE bestrafte und sich in der siebten Minute erstmals einen Zwei-Tore-Vorsprung erspielte (5:3). Erbach ließ aber nicht locker und fand besser in eine Partie, in der vor allem die Torhüter zu überzeugen wussten. Sowohl Thorsten Bock bei den Gastgebern als auch Henrik Richter bei Fürth/Krumbach hielten stark.

Eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Linus Stipp in der 21. Minute brachte eine Wende in ein bis dahin weitgehend ausgeglichenes Spiel. Der SV Erbach leistete sich zu viele Fehler, die die HSG nutzte und den Vorsprung über 12:8 bis zur Pause ausbaute. „Wir haben den Ball nicht gut laufen lassen und uns auch in taktischer Hinsicht nicht an die Vorgaben gehalten. Fürth/Krumbach war zwar zu Beginn nervös, hat dann von unseren Fehlern profitiert“, erkannte Rother, dessen Mannschaft auch mit der offensiven HSG-Deckung Probleme hatte. „Wir wussten, dass wir vor allem Sebastian Nischwitz aus dem Spiel nehmen müssen, um zum Erfolg zu kommen. Das ist uns ganz gut gelungen“, lobte Böbel.

Nach dem Wechsel erwischten die Odenwälder den besseren Start und sorgten früh für klare Verhältnisse. Nach 38 Minuten lagen sie mit 17:11, drei Minuten später mit 19:12 vorne. In dieser Phase konnte einem vor allem Erbachs Schlussmann Thorsten Bock leidtun. Mit Paraden und auch klugen Pässen sorgte er immer wieder für Möglichkeiten, die seine Mitspieler aber nicht verwerten konnten. Und auch Bastian Flath, der in der 41. Minute für Bock zwischen die Pfosten ging, überzeugte.

Beeindruckend war in der Schlussphase die Moral des SV Erbach. Die Gastgeber kämpften sich zurück, nachdem die HSG in den letzten Minuten allerdings auch zurückschaltete. Nachdem Phlipp Bund nach seiner dritten Zwei-Minuten-Strafe mit Rot vorzeitig vom Platz musste (47.), ging ein Ruck durch die Erbacher Mannschaft, die den Rückstand fünf Minuten vor dem Ende verkürzte (19:23). Der insgesamt verdiente Erfolg der Fürth/Krumbacher geriet aber nicht mehr in Gefahr. „Unsere starke Deckung war der Schlüssel zum Erfolg. In der Offensive waren wir zwar nicht effektiv genug, trotzdem bin ich zufrieden“, bilanzierte Udo Böbel.

 
Quelle: Echo Online

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