Gegenseitiger Respekt vor dem Derby

Derbyzeit in der Mehrzweckhalle: Handball-Bezirksoberligist SV Erbach empfängt am Samstag (19.15 Uhr) die HSG Fürth/Krumbach zum Spitzenspiel.

Tabellenzweiter gegen den Spitzenreiter – die Partie zwischen Erbach und Fürth hat es in sich. Dabei spielen die Odenwälder bislang eine überragende Saison. 22:0 Punkte unterstreichen, warum die Spielgemeinschaft als Topfavorit für die Meisterschaft gilt. „Natürlich spielen die Fürther eine starke Runde. Sie gehören schon seit Jahren zu den stärksten Mannschaften und haben sich auch vor dieser Saison noch verstärkt“, lobt auch Erbachs Trainer Waldemar Rack. Er meint, auch das Erfolgsrezept der Odenwälder zu kennen: „Sie spielen einen schnellen Handball und sind in der Breite außergewöhnlich gut besetzt. Gerade auf der Bank haben sie gute Spieler, die sofort weiterhelfen, wenn sie zum Einsatz kommen.“

Dass einzelne Akteure am Samstag diesen Lokalvergleich durchaus entscheiden könnten, das vermutet auch Jens Becker. „Es kann entscheidend sein, wer den besseren Torwart hat und welche Spieler die bessere Tagesform haben“, sagt der HSG-Trainer. Für ihn hat die Partie neben dem Charakter des Spitzenspiels noch eine weitere besondere Note. Schließlich war Becker einst bei Erbach als Übungsleiter tätig und hat dabei auch den ein oder anderen Spieler aus dem aktuellen SVE-Kader unter seinen Fittichen gehabt. Für Becker kommt es daher keineswegs überraschend, dass sein ehemaliger Verein so weit oben steht. Im Gegenteil. „Der SV Erbach ist die einzige Mannschaft, die mit uns mithalten kann“, stellt der HSG-Coach respektvoll fest.

Die Gastgeber haben trotz aller Personalprobleme bislang überzeugt. Mit 18:4-Punkten rangiert der SVE mit Blick auf die Tordifferenz auf Platz zwei. Zusätzlich motivieren, das weiß Rack, müsse er sein Team vor dem Derby nicht mehr. Seine Mannschaft brenne auf das Spiel gegen den Titelaspiranten und sei gewillt, der HSG die erste Saisonniederlage beizubringen. „Die Halle wird voll, die Atmosphäre entsprechend aufgeheizt sein. Wir wollen mit unseren Fans einen gelungenen Jahresabschluss feiern“, blickt Rack voraus. Zuvor müsse seine Mannschaft aber wieder alles abrufen. „Wir müssen uns einiges einfallen lassen und auf eine außergewöhnliche Tagesform bauen. Nur wenn wir alle bereit sind, in diesem Spiel auch über hundert Prozent zu geben, werden wir eine Chance haben“, betont der Erbacher Trainer. „Wir müssen immer einen Schritt mehr gehen als der Gegner und über eine schnelle erste und zweite Welle den Erfolg suchen“.

Für Jens Becker unterdessen hat auch der Faktor Abwehr i eine nicht zu unterschätzende Bedeutung. Dort sehe er das eigene Team vielleicht etwas im Vorteil, sagt der HSG-Coach. Vor allem das gute Erbacher Zusammenspiel zwischen Rückraum und Kreis müsse seine Defensive unterbinden, fordert der Trainer. Sein Rezept: schon zu Beginn vorlegen und sich dann möglichst absetzen. Schließlich könne seine Mannschaft mit einem Erfolg am Samstag einen riesen Schritt machen, weiß Becker.

Personell haben beide Klubs keine größeren Sorgen. Bei Erbach steht nur hinter dem Einsatz von Dominik Juchem (Muskelfaserriss) ein Fragezeichen. Fürth/Krumbach ist aller Voraussicht nach komplett.

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