Remis im Heppenheimer Handball-Derby

Paul Buschendorff rettet dem SV Erbach im Handball-Bezirksoberliga-Derby beim HC VfL Heppenheim einen Zähler. Bis zur Schlusssirene war es nicht mehr lang.


Das erste Stadt-Derby der noch jungen Saison in der Handball-Bezirksoberliga endete mit einer Punkteteilung. Nach 60 spannenden Minuten trennten sich der SV Erbach und der HC VfL Heppenheim am Samstagabend vor rund 300 Zuschauern in der Mehrzweckhalle mit 26:26 (11:11).

Die letzten Sekunden hatten es in sich. 33 Sekunden vor dem Ende hatte Rouven Werle den HC VfL mit 26:25 in Führung geworfen. Kurz zuvor hatte Erbachs spielender Trainer Nemanja Skrobic eine Zwei-Minuten-Strafe erhalten, alles sah nach einem knappen Auswärtssieg für die Heppenheimer aus. Doch drei Sekunden vor der Schlusssirene traf Paul Buschendorff zum Ausgleich. Danach wurde es nochmals hektisch: Foulspiel an Gäste-Akteur Daniel Schneider, ein schnell ausgeführter Anwurf in Richtung leeres Erbacher Tor, rote Karte gegen Moritz Lulay – das Unentschieden hatte letztlich aber trotzdem Bestand. Die Diskussionen in beiden Lagern waren jedoch nach dem Spiel nicht beendet. Stein des Anstoßes: Hätte das Schiedsrichtergespann mit der roten Karte automatisch auf Siebenmeter für den HC VfL entscheiden müssen? Die Meinungen gingen auseinander, an der Entscheidung gab es aus Sicht der beiden Unparteiischen aber nichts mehr zu rütteln. So stand am Ende eine Punkteteilung, die aufgrund der Ausgeglichenheit in den 60 Minuten zuvor auch in Ordnung ging. „Am Ende war doch noch Derbystimmung in der Halle. Hätten wir unsere vielen freien Chancen auch in Tore umgemünzt, hätten wir das Spiel gewonnen“, erklärte Heppenheims Trainer Timo Leister, der seiner Mannschaft eine gute Leistung in der Abwehr attestierte, vorne aber doch erhebliche Probleme sah.
Spiel ist lange kein handballerischer Leckerbissen
Beide Mannschaften starteten nervös in das Derby. Viele Fehler auf beiden Seiten prägten ein Spiel, in dem sich keine der beiden Mannschaften entscheidend abzusetzen vermochte. Bastian Flath im Tor der Erbacher und Andreas Ginader bei den Heppenheimern wussten sich schon in der ersten Halbzeit auszuzeichnen. Schön anzusehen war die Partie wahrlich nicht. „Nein, ein handballerischer Leckerbissen war das ganz sicher nicht. Bei uns hat man doch gemerkt, dass es das erste Saisonspiel war. Wir waren doch ein bisschen nervös und haben uns einige Fehler erlaubt“, betonte SVE-Abteilungsleiter Thomas Flath, der ein ordentliches Angriffsspiel seiner Mannschaft, Verbesserungspotenzial aber in der Defensive sah.
Ausgeglichen verlief nach dem 11:11 zur Pause auch der zweite Durchgang. Einzig Mitte der zweiten Halbzeit schaffte es der SV Erbach zwischenzeitlich, sich einen Zwei-Tore-Vorsprung zu erspielen. Und auch neun Minuten vor dem Ende, die Gastgeber lagen 23:21 vorne, wirkte das Spiel des HC VfL zunächst noch seltsam emotionslos. „40 Minuten lang ist das Spiel so dahingeplätschert. Einige haben wohl gedacht, dass wir das Derby mit 90 Prozent Einsatz gewinnen können. Das können wir aber gegen keinen Gegner dieser Liga“, kritisierte Timo Leister, der in der Schlussphase dann doch noch eine engagiertere eigene Mannschaft sah. Als die Heppenheimer dann kurz vor dem Ende in Führung gingen, sah es doch noch nach einem Auswärtssieg aus. Bis Paul Buschendorff mit seinem siebten Treffer für Jubel beim SV Erbach sorgte.
„Ich denke schon, dass der Punkt in Ordnung geht und wir damit auch zufrieden sein können“, sagte Thomas Flath.
Tore: Lukas Müller (8/5), Buschendorff (7), Skrobic (4), Grabisch, Grebe, Jordan (je 2), Luca Röder (1)