„Summen, dass es einem schwindelig wird“

Handball – Bezirksoberligist SV Erbach setzt bei der Trainerfrage auf interne Lösung – Ein Quartett übernimmt das Team

Die Vorbereitung auf die Mitte September beginnende Saison läuft beim SV Erbach. Trainiert wird der Handball-Bezirksoberligist nun vom Quartett Gregor Lenhardt, Thomas Flath, Ingo Rothermel und Thomas Lulay.

Seit knapp zwei Wochen sind die Erbacher Handballer wieder intensiv mit Training beschäftigt. Neben konditionellen Voraussetzungen sollen auch neue Systeme sowie Abwehr- und Offensivaktionen einstudiert werden. Während SVE-Vorsitzender Thomas Lulay mit der Trainingsbeteiligung trotz der Ferienzeit bislang zufrieden war, tat sich der Club bei der Suche nach einem Nachfolger für Trainer Martin Rother (zog sich Ende der abgelaufenen Spielzeit nach fünf Jahren zurück) schwerer als erwartet. So schien es auch folgerichtig, dass die Erbacher erneut auf eine interne Lösung setzen. Die sportliche Verantwortung wird dabei auf mehrere Schultern verteilt. Gregor Lenhardt, Thomas Flath, Ingo Rothermel und Thomas Lulay zeichnen als Übungsleiter für die Mannschaft verantwortlich.

 

„Nach Rücksprache mit den Spielern sind wir zu dem Entschluss gekommen, dass es für Verein und Team das Beste ist, wenn wir diesen Weg gehen“, erläutert Lulay. Und der Vorsitzende betont: „Wir arbeiten im Team, haben die Bereiche entsprechend verteilt und sind auch ansonsten gleichwertig verantwortlich für die Mannschaft.“

Dass diese interne Verteilung der Trainerposten nur eine Notlösung ist, bestreitet der Vorsitzende: „Wir sind davon überzeugt, dass diese Lösung für uns alle das Beste ist. Ich habe mich in den vergangenen Wochen mit vielen Verantwortlichen anderer Vereine unterhalten. Und ich habe erfahren, dass dieses Konstrukt im Handball durchaus üblich ist.“

Dass es nicht zu einer Verpflichtung eines externen Trainers kam, hat für Lulay viele Gründe. Ein entscheidender Faktor dürfte aber auch in Erbach das Geld gewesen sein. „Da werden teilweise auch in unteren Klassen Summen aufgerufen, dass es einem schwindelig wird. Nein, diesen Weg wollten wir keinesfalls mitgehen“, stellt Lulay klar. Er erkannte zudem, dass es immer weniger Handballer im Alter zwischen 25 und 35 Jahre gibt, die sich engagieren wollen und denen die Trainertätigkeit zu aufwendig geworden sei.

Beim SV Erbach, da sind sich Verantwortliche und Spieler einig, soll auch künftig auf interne Aufgabenverteilung gesetzt werden. Sowohl im Trainerstab als auch bei den Akteuren selbst kommen nur Spieler aus dem Heppenheimer Ortsteil infrage. Denn das lief in den vergangenen Jahren gut.

Und auch die Vorbereitung auf die neue Saison gestaltete sich beim Bezirksoberligisten bislang ordentlich, auch wenn es personell den ein oder anderen Rückschlag zu verkraften gilt. So wird Yannick Grabisch für ein Jahr ins Ausland gehen, Dominik Lies hat aus gesundheitlichen Gründen für unbestimmte Zeit Sportverbot bekommen, Dominik Juchem indes will nur noch in Notsituationen aushelfen. „Das alles ist natürlich nicht optimal, trotzdem werden wir auch mit dieser Situation umgehen“, kündigt Thomas Lulay an. Immerhin können die Erbacher wieder auf Oliver Heß bauen. „Er muss doch nicht operiert werden und ist wieder voll belastbar. Mit seinen gerade einmal 24 Jahren gehört er aber schon zu den erfahrenen Spielern“, weiß der SVE-Vorsitzende.

Ansonsten baut der SV Erbach weiter auf den eigenen Nachwuchs. „Einige Akteure haben eine Doppelspielberechtigung. Im Training werden wir sie ganz langsam an die erste Mannschaft heranführen. Teure Spieler von außerhalb wird es auch künftig bei Erbach nicht geben“, betont Lulay.

Quelle: Starkenburger Echo. 20.08.2013

 

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