Erleichterung bei der Tvgg Lorsch, Frust beim SV Erbach: Das Derby und Kellerduell der Handball-Bezirksoberliga wurde zu einer überraschend einseitigen Angelegenheit: Die Lorscher fertigten den SVE mit 37:21 (19:8) ab.
„Bei uns hat man heute gemerkt, dass wir komplett waren. Dadurch konnten wir Tempo von Anfang bis zum Ende machen“, resümierte Tvgg-Spielertrainer Dennis Rybakov, der erstmals auf die beruflich stark eingebundenen Torbjörn Müller und Christoph Schierk zurückgreifen konnte. Auf der anderen Seite war Erbachs Betreuer Andreas Lulay sichtlich bedient: „Lorsch hat uns mit einer aggressiven Deckung den Schneid abgekauft. So eine gesunde Härte hätte ich mir auch von unseren Jungs gewünscht.“
Natürlich fehlten den Erbachern mit den Verletzten Dario Schwiersch, Fabian Jordan und Rene Weis gleich drei Spieler aus den ersten Sechs, „aber das darf keine Entschuldigung für diesen Auftritt sein“, so Lulay. „Wir waren viel zu brav.“ Das konnte man von den Lorschern keineswegs behaupten. Rybakov selbst ging mit gutem Beispiel voran, kaufte Erbachs Torjäger Nemanja Skrobic früh den Schneid ab. Die frühe Zeitstrafe gegen den Spielertrainer (4.) war dabei durchaus einkalkuliert.
Doch nach dem 1:3-Rückstand drehte Lorsch das Ergebnis zum 6:3 und war fortan tonangebend. Zwar wechselten die Gastgeber munter durch, aber auch daraus konnte der SVE keinen Profit schlagen. Im Gegenteil: Dadurch konnten die Gastgeber das Tempo hochhalten, während Erbach mehr und mehr auf dem Zahnfleisch ging, zumal auch die Moral im Keller war. Über 27:13 (43.) und 31:17 (50.) fertigte der Aufsteiger die Gäste regelrecht ab.
„Für uns war es wichtig, hier richtig durchzuziehen. Mit diesem Spiel sind wir in der Liga angekommen, haben gezeigt, dass wir gewinnen können“, war Dennis Rybakov nach dem ersten Sieg im vierten Spiel erleichtert. Dass seine Lorscher zwar noch hinter dem SVE (3:9 Punkte) auf dem vorletzten Rang stehen, ist für den Spielertrainer kein Problem: „Wir wussten, dass wir ein schweres Auftaktprogramm haben und dass das Spiel gegen Erbach das erste sein wird, in dem wir punkten können – und das haben wir eindrucksvoll gemacht.“
Tore: Skrobic (5), Buschendorff (3), Grabisch (2), Grebe (2), Lukas Müller (2), Kleinbauer (2), Jonas Müller (2/2), Röder (1), Fischer (1), Radisic (1/1)
Quelle: Echo Online 23.10.2018