Einen deutlichen Auswärtssieg feierte am Sonntag der SV Erbach: Der Handball-Bezirksoberligist setzte sich klar mit 35:26 (18:13) bei der HSG Weiterstadt/Braunshardt/Worfelden durch.
Zufriedenheit sieht allerdings anders aus. Wer meinte, die Erbacher würden den Erfolg schnell zu den Akten legen, sah sich direkt nach dem Spiel getäuscht. Sowohl die Mannschaft als auch Trainer Waldemar Rack zeigten sich selbstkritisch. Denn sie wussten: Hätte Oliver Heß nicht einen solch guten Tag erwischt und 17 Treffer für die die Gäste erzielt, hätte es für den SV Erbach ein böses Erwachen gegen den sieg- und punktlosen Tabellenletzten geben können. Dass es dazu nicht kam, hatten die Erbacher vor allem dem treffsicheren Torjäger zu verdanken.
„Das war wirklich so. Ohne ihn hätte es für uns am Ende ganz anders aussehen können. Vor allem unsere Defensivleistung hat mich enttäuscht“, kritisierte Rack, der lange eine behäbig wirkende eigene Mannschaft sah. Alle Warnungen unter der Woche, den Gegner nicht zu unterschätzen, schienen am Sonntag verpufft zu sein. „Natürlich wussten wir, dass die HSG kämpft, um endlich ein Erfolgserlebnis zu feiern. Wir waren aber über weite Strecken des Spiels zu kopflos und haben immer wieder einfache Gegentore zugelassen“, bemängelte der Erbacher Trainer.
Mit der offensiven Vorstellung seines Teams zeigte sich der Coach hingegen einverstanden, „35 Treffer sind absolut in Ordnung. Trotzdem war die Leistung im Vergleich zum Spiel gegen Langen ein klarer Rückschritt, den es nicht einfach abzuhaken gilt“, fand Rack deutliche Worte. Positiv vermerkte der Trainer aber die selbstkritische Einstellung seiner Akteure unmittelbar nach der Begegnung: „Jeder hat gemerkt, dass das nichts war. Wir müssen uns besonders in der Defensive deutlich steigern, wollen wir auch die nächsten Spiele siegreich gestalten.“
Erst in den letzten zehn Minuten gelang es den Erbachern, sich entscheidend abzusetzen und den am Ende einen noch klaren Auswärtserfolg sicherzustellen. „Die Schlussphase war in Ordnung. Erst da haben wir ansatzweise vernünftigen Handball gespielt. Insgesamt war das aber trotzdem zu wenig“, bilanzierte Rack.
Quelle: Echo Online 13.10.2015