Favorit braucht auch etwas Glück

Kurz vor einer Überraschung standen am vergangenen Samstag die Handballer des SV Erbach im Spiel bei der HSG Fürth/Krumbach. In dem umkämpften Bezirksoberliga-Derby behielten allerdings die favorisierten Odenwälder mit 29:28 (15:16) letztlich knapp die Oberhand.

„Trotz schlechter Vorbereitung unter der Woche und nur acht Feldspielern standen wir kurz vor der großen Überraschung, einen Zähler aus Fürth mitzunehmen“, bedauerte SVE-Trainer Thomas Lulay. „Wir hatten uns vorgenommen, über Disziplin und Ordnung gut auszusehen und mit Tempowechseln immer wieder für Nadelstiche zu sorgen. Das ist uns über weite Strecken gelungen“, lobte er und sprach von einem Sieg der glücklicheren Mannschaft. Dies sah auch der Trainer des Gastgebers, Udo Böbel, so: „Es war ein total ausgeglichenes Spiel, der SV Erbach hat eine starke Vorstellung geboten, und in der Endphase hatten wir das Glück des Tüchtigen.“

HSG bekommt Nischwitz und Hess nicht zu fassen

Erbach eroberte mit einer variablen Deckung immer wieder den Ball und agierte clever mit für Fürth unangenehmen Tempowechseln im Angriff. Beim 15:12 (26.) lagen die Gäste verdient mit drei Toren in Führung. „Es schien, als hätten meine Spieler diesen Gegner etwas auf die leichte Schulter genommen. Es ist uns nicht gelungen, die stärksten Erbacher Angreifer Hess und Nischwitz in den Griff zu bekommen, die konnten schalten und walten, wie sie wollten“, ärgerte sich Böbel über die Defensivschwäche seiner Akteure – vor allem im ersten Abschnitt. Bis zum Stand von 25:25 (50.) verlief die Partie nach dem Wechsel noch ausgeglichen. Erbach legte in Überzahl beim 26:25 das letzte Mal vor, Fürth/Krumbach konterte jedoch und eroberte beim 27:26 die Führung zurück. Per Strafwurf traf Patrick Dreier zum 28:27 für die Odenwälder, Erbach erzielte (diesmal in Unterzahl) wieder den Ausgleich, musste dann aber den erneuten und schließlich entscheidenden Rückstand hinnehmen. Noch einmal kam der SV Erbach zwar in Ballbesitz, verrannte sich aber in der Abwehr der Gastgeber, und der abschließende direkte Freiwurf fast von der Außenposition brachte nichts mehr ein. „Kompliment an meine Mannschaft. Wir brauchen uns nichts vorwerfen und haben unsere Möglichkeiten ausgeschöpft“, befand Lulay. „Wir hätten gerne etwas mitgenommen, müssen unsere Punkte aber gegen andere Gegner holen“, sagte der SVE-Trainer, der vor der Begegnung nicht mit einem solch knappen Ergebnis beim selbst ernannten Meisterschaftsfavoriten gerechnet hatte. „Aber Disziplin und Einstellung haben bei uns gestimmt, so dass wir eine gute Chance hatten, hier nicht leer auszugehen.“ Udo Böbel war nach dem Zittersieg die Erleichterung anzumerken: „Nachdem ich in der Pause noch einmal daran erinnert habe, das durchzuziehen, was wir uns vorgenommen hatten und konzentriert zu Werke zu gehen, haben wir in der Endphase Kampfgeist an den Tag gelegt. Aber wir haben uns enorm schwer getan“.

Quelle: Starkenburger Echo 30.09.2013

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