Viel hatten sich die Erbacher gegen Büttelborn vorgenommen vor den eigenen Fans, schließlich sollte noch einmal ein doppelter Punktgewinn her. Dass es am Ende nicht reichte, lag vor allem an der erneut schwachen Defensivleistung der Gastgeber. „Ein Blick auf die Tabelle genügt, um zu sehen, dass wir eine der schlechtesten Abwehrreihen der Liga haben“, zeigte sich SVE-Trainer Waldemar Rack enttäuscht. Vorne, erkannte der Übungsleiter, lief es erneut ordentlich. Mit insgesamt bislang 796 Toren haben die Erbacher den treffsichersten Angriff der Klasse. „Wenn wir uns hinten aber so viele teils haarsträubende Fehler erlauben, kann man ein Spiel nicht gewinnen“, kritisierte Rack.
Von Beginn an entwickelte sich ein enges Spiel, in dem zunächst die Büttelborner das aktivere Team waren. Mitte der ersten Halbzeit fanden dann die Erbacher besser in die Partie, binnen fünf Minuten schafften es die Gastgeber, aus dem Rückstand eine Drei-Tore-Führung herauszuspielen. „In diesen fünf Minuten lief es so, wie wir uns das vorgestellt hatten. Diese Leistung über die kompletten 60 Minuten, und wir hätten dieses Heimspiel nicht verloren“, war sich Rack sicher. „In dieser kurzen Phase des Spiels haben wir sowohl in der Offensive, aber auch vor allem in der Defensive richtig gut gespielt und immer die richtigen Entscheidungen getroffen“, lobte Rack.
Lange hielt das intensive Erbacher Spiel allerdings nicht an. Vor allem in der zweiten Halbzeit offenbarten die Gastgeber gerade in der Abwehr wieder Probleme. Bezeichnend: Mitte des zweiten Durchgangs kassierten die Erbacher im Spiel sechs gegen drei zwei Gegentore. „Das kann im Handball eigentlich nicht passieren. So etwas darf nicht passieren“, war Waldemar Rack sauer. Zu allem Überfluss kassierte Dominik Juchem nach seiner dritten Zeitstrafe die Rote Karte, die, sagte Rack, ebenfalls überflüssig war.
So stand für die Gastgeber letztlich eine deutliche Heimniederlage, die den Erbacher Trainer ärgerte, zu Buche. Dennoch richten sich die Blicke des Coaches bereits nach vorne. Nach dem spielfreien Wochenende steht am 9. Mai (19 Uhr) das Derby bei der HSG Fürth/Krumbach auf dem Programm, in dem die Odenwälder die Meisterschaft perfekt machen können. Und Rack weiß: „Motivieren muss ich für dieses Spiel niemanden. Wir wollen da, aber auch in unserem letzten Heimspiel eine Woche später gegen die HSG Langen noch einmal alles aus uns rausholen.“
Tore: Heß (17/8), Nischwitz (9), Müller (4), Röhrig, Grabisch (je 1).
Quelle: Echo Online 27.04.2015