Bock zeigt im Derby seine Klasse

HC VfL Heppenheim – SV Erbach 22:26 – Torhüter ist in der Schlussphase der große Rückhalt bei den Gästen
 
 
Die Enttäuschung bei den Gastgebern war spürbar, als gegen die Schlusssirene durch die Nibelungenhalle tönte. Während die Erbacher ihren Derbysieg (es war erst der zweite Zweier in diesem Jahr) feierten, schlich die HC VfL-Mannschaft um Trainer Timo Leister mit hängenden Köpfen vom Parkett. Das Schlusslicht hatte zwar eine kämpferisch ansprechende Leistung geboten, spielerisch hakte es aber auch am Freitag gewaltig.
Überhaupt war es nicht gerade ein handballerischer Leckerbissen, den die Zuschauer zu sehen bekamen. Vor allem in den ersten 30 Minuten leisteten sich beide Teams in der Offensive reihenweise Fehler. Folge: Nach sechs Minuten stand es 1:1, nach zehn Minuten 3:3. Als Andreas Manhart (14.), Hans-Peter Falter per Siebenmeter (15.) und Claudio Walter (17.) die Gastgeber mit 6:3 in Führung warfen, sah es gar nicht mal so schlecht aus für die Heppenheimer, die in dieser Phase gegen behäbig auftretende Erbacher nicht viel Mühe hatten. Doch in den folgenden 13 Minuten bis zur Pause lief bei der Leister-Sieben nichts mehr zusammen. Nur noch ein Treffer gelang dem Gastgeber, während Erbach sich langsam berappelte und nach 20 Minuten ins Spiel fand. Konsequenz: Der SVE erspielte sich bis zum Wechsel einen Vorsprung.
„In dieser Phase haben wir trotz der Führung nicht dynamisch genug gespielt“, kritisierte SVE-Trainer Martin Rother. Und auch die Heppenheimer waren nicht unbedingt angetan von der eigenen Leistung. „Wir haben uns wieder einmal zu viele Fehler geleistet. Gegen die ersatzgeschwächten Erbacher wäre durchaus etwas drin gewesen“, erkannte HC VfL-Teamverantwortlicher Helmut Stein, der auch zu Beginn der zweiten Halbzeit ein zerfahrenes Derby sah, in dem der HC VfL zunächst Probleme gegen eine nun agilere Erbacher Mannschaft hatte. Als Lukas Müller zum 16:10 für die Gäste traf (39.), schien alles auf einen klaren Erfolg der Rother-Sieben hinauszulaufen.
Doch Heppenheim rappelte sich auf und bewies Moral. Tor um Tor kämpfte sich das Schlusslicht zurück ins Spiel und profitierte von einigen Unzulänglichkeiten des Gegners. Als Jonas Schütz in der 48. Minute für den Anschluss sorgte (17:18), war die Spannung zurück im Derby, das in der Schlussphase zu einem umkämpften Spiel wurde. Doch in dieser Phase erwies sich Erbachs Torhüter Thorsten Bock als großer Rückhalt und wurde zum überragenden Akteur. Mit seinen Paraden trieb er die Heppenheimer zur Verzweiflung. Dennoch: Der HC VfL ließ sich nicht abschütteln, vier Minuten vor dem Ende gelang Rouven Werle erneut der Anschluss (21:22). Doch in den verbleibenden Minuten schwanden die Kräfte auf Seiten der Heppenheimer, auch eine Manndeckung brachte nicht mehr den erhofften Erfolg.
 
Quelle: Echo Online

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