Jens Becker will Endspiel möglichst vermeiden

Im letzten Auswärtsspiel der Saison gastiert Handball-Bezirksoberligist SV Erbach am Samstag (19 Uhr) beim designierten Meister HSG Fürth/Krumbach. Schon mit einem Unentschieden können die Gastgeber den Titel perfekt machen.

Die Vorfreude ist groß bei Erbachs Trainer Waldemar Rack vor der Partie. Der Coach, der in Fürth wohnt und lange für die Odenwälder aktiv war, kennt den Gegner natürlich bestens. „Ich freue mich schon seit Wochen auf dieses Spiel. Natürlich kenne ich alle Spieler dort und habe immer noch Kontakte zur HSG“, sagt Rack. Zwar hat das Spiel für seine Erbacher sportlich keine große Bedeutung mehr, kampflos wollen sie aber die Punkte nicht im Odenwald lassen – zumal auch die Erinnerungen an den 13. Dezember 2014 noch präsent sind. Da sorgte die SVE-Mannschaft beim 33:32-Heimsieg über Fürth/Krumbach für eine Überraschung. Es war eine von nur zwei HSG-Niederlagen in dieser Spielzeit.

In Sachen Motivation dürfte Rack in diesen Tagen kaum gefordert sein. Beim Tabellenführer wollen alle Spieler dabei sein. „Die Halle wird voll sein, die Stimmung entsprechend prächtig. Natürlich wollen wir alle diese Atmosphäre genießen und ein würdiger Gegner sein“, kündigt Rack, der wieder auf Tim Schüßler zurückgreifen kann, an. 

Die Gastgeber indes wollen naturgemäß alles tun, um die Meisterschaft perfekt zu machen. „Wir haben nicht 24 Spieltage lang gekämpft, um uns in den letzten beiden Spielen noch die Butter vom Brot nehmen zu lassen. Wir wollen dieses Heimspiel gewinnen“, stellt HSG-Trainer Jens Becker klar. Anfang der Woche hat der Coach im Training merklich angezogen, um besonders mental ein Zeichen zu setzen. „Auch wenn der SV Erbach nicht mehr in der Form der Hinrunde ist, muss dieses Spiel auch erst mal gespielt werden. Erbach wird ganz sicher nicht nach Fürth kommen, um etwas abzuschenken“, mahnt Becker, der personell aus dem Vollen schöpfen kann. 

In der Begegnung trifft auch die beste Abwehr (Fürth) auf den besten Angriff (Erbach) der Liga. „Das wird eine interessante Konstellation. Wir werden alles versuchen, mit einer konzentrierten Defensivleistung und schnellem Spiel nach vorne die Fürther vor große Probleme zu stellen“, verspricht Rack, dessen Team gut vorbereitet in die Partie geht. Am spielfreien vergangenen Wochenende zuletzt stand noch einmal Teambuilding auf dem Programm – bei einer Wandertour. Nach dem Derby steht für die Erbacher eine kleine Party auf dem Programm. „Ich denke schon, dass wir, egal wie die Partie ausgeht, noch feiern werden“, ist sich der Trainer sicher. 

Feiern wollen auch die Fürther, die selbst bei einer Niederlage Meister werden könnten, wenn der TV Lampertheim Schützenhilfe mit einem Unentschieden oder einem Sieg gegen den Tabellenzweiten von der SG Arheilgen leistet. „Ich glaube fast, dass Lampertheim gegen Arheilgen gewinnen wird. Aber wir schauen nicht auf dieses Spiel, sondern konzentrieren uns auf uns“, betont Becker. „Wir wollen auf keinen Fall am letzten Spieltag ein Endspiel bei der HSG Weiterstadt haben. Außerdem ist eine Meisterschaft schöner, wenn man die in der eigenen Halle vor den eigenen Fans erreicht. Daher werden wir noch einmal alles geben“. 

Die C-Liga-Männer des SV Erbach II gastieren ebenfalls am Samstag (18.30 Uhr) beim TV Asbach.

Quelle: Echo Online 06.05.2015

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