Kein Wiederaufbau für das Vereinsheim des SV Erbach

Die großen Feld-Handball-Turniere des SV Erbach sind längst Geschichte: 2012 stieg auf dem Sportplatz das letzte seiner Art. Trotzdem war das dortige Vereinsheim auch danach ein beliebter Treffpunkt – nicht nur zum Feiern – bis es in der Nacht zum Ostermontag im Jahr 2015 niederbrannte. Mitte der 1970er Jahre hatte man von Vereinsseite begonnen, das Gebäude in Eigenregie zu errichten, es nach und nach zu erweitern. Unzählige Arbeitsstunden und viel Herzblut steckten in dem Gebäude. Am vergangenen Wochenende kam im Rahmen der Jahreshauptversammlung des SVE das endgültige Aus für alle Wiederaufbaupläne.

Noch bei der letzten Mitgliederversammlung hatte man sich vorgenommen, nach preisgünstigen Möglichkeiten für einen Ersatz zu schauen. Doch in den letzten Monaten wurde eines klar: Die wirtschaftlichen Unwägbarkeiten würden zu groß, zudem stand man vor einer unklaren rechtlichen Situation, was das anstehende Verlegen von Leitungen anbetraf. So wäre etwa der Bau einer neuen Wasserleitung schon aus Gründen des Brandschutzes vonnöten gewesen.

Die Entscheidung, so Thomas Lulay vor der Abstimmung der Vereinsmitglieder über diesen Antrag des Vorstandes, habe man sich nicht leicht gemacht. Was geschehe, falls der SVE in fünf oder zehn Jahren nicht mehr so gut da stehe wie bisher? Wer trägt die Folgekosten? Ganz abgesehen davon, dass für eine angestrebte finanzielle Obergrenze von rund 25 000 Euro kein Neubau zu haben gewesen wäre – dafür gebe es nicht einmal eine Wasserleitung. Das Geld aus der Versicherungszahlung soll nun anderen Projekten im Verein zugutekommen.

Ortsvorsteherin Ulla Hammann bedauerte den Entschlussvorschlag, kann ihn aber nachvollziehen. Sie hofft nun, dass die Stadt eine gute Lösung für den Sportplatz findet, damit dieser nicht gänzlich verwaist. Auch Manfred Bräuer, Vorsitzender des Erbacher Fördervereins, zeigte sich traurig, sah aber den geeigneten Zeitpunkt für eine endgültige Entscheidung ebenfalls gekommen. Mit einer Gegenstimme und zehn Enthaltungen wurde der Antrag des Vorstandes schließlich schweren Herzens positiv beschieden.

Gelände wird an die Stadt zurückgegeben

Das bedeutet nun, dass ab dem Frühjahr unter anderem die noch vorhandenen Duschcontainer abgerissen werden. Die gesamte vom SVE gepachtete Fläche wird vonseiten des Sportvereins renaturiert und zurückgegeben. Das Gelände, das der Stadt Heppenheim gehört, wird nicht mehr benötigt.

Quelle: Echo Online 20.03.2018