Vor der Pause läuft es nach Plan für HSG

SV Erbach – Fürth/Krumbach 21:28 – Die Gastgeber überzeugen im Derby erst in der zweiten Halbzeit

Die leicht favorisierte HSG Fürth/Krumbach hat das Derby der Handball-Bezirksoberliga beim SV Erbach mit 28:21 (18:6) gewonnen. So richtig zufrieden waren die Odenwälder dennoch nicht.

Es war ein kurioses Spiel, das die Zuschauer am Samstagabend in der Erbacher Mehrzweckhalle zu sehen bekamen. Nach 60 Minuten feierte die HSG Fürth/Krumbach zwar einen deutlichen Erfolg im Spitzenspiel der Bezirksoberliga beim SV Erbach, zufrieden waren die Odenwälder aber nicht. Denn nach einer überzeugenden und überlegen geführten ersten Halbzeit lief beim Tabellendritten nach dem Wechsel nicht mehr viel zusammen.

Aber auch die Erbacher wussten nach der Begegnung nicht so recht, wie sie die Heimniederlage zu bewerten hatten. Nur sechs Treffer gelangen dem Gastgeber in der ersten Hälfte – zu wenig, um gegen die starke Spielgemeinschaft zum Erfolg zu kommen. Die Erbacher bewiesen allerdings zumindest nach der Pause Moral und hielten die Niederlage in Grenzen.

Das Spiel begann konfus und war geprägt von Fehlern auf beiden Seiten. So dauerte es vier Minuten, bis die Zuschauer das erste Tor bejubeln durften. Das gelang Markus Hafner für die Gastgeber. Es sollte aber die einzige SVE-Führung der gesamten Spielzeit bleiben. In der Folge waren es die Fürth/Krumbacher, die das Heft in die Hand nahmen und sich bis zur zehnten Minute einen 5:1-Vorsprung erspielten. Fürs Erbacher Trainergespann Grund genug, die erste Auszeit zu nehmen. Doch auch danach lief bei den Hausherren nicht viel zusammen. Gegen eine disziplinierte HSG-Defensive hatte der SVE Probleme, zum Abschluss zu kommen. „Wir haben in dieser Phase zu früh resigniert. Wir wussten, was uns erwartet, haben aber unser Spielsystem nicht beibehalten“, kritisierte Gregor Lenhardt, Mitglied des vierköpfigen Erbacher Trainerteams.

Den Gastgebern gelang in den ersten 30 Minuten nur wenig, die Odenwälder hingegen unterstrichen ihre Titelambitionen. „In der ersten Halbzeit haben wir die perfekteste Leistung in dieser Saison geboten. Wir haben unseren Plan zu hundert Prozent umgesetzt und konzentriert agiert. Den Erbachern fehlten in dieser Phase die Mittel, um zum Erfolg zu kommen“, lobte HSG-Trainer Udo Böbel. So hatten die Gäste nur wenig Mühe gegen zu diesem Zeitpunkt überforderte Erbacher.

Zur zweiten Halbzeit kamen die Gastgeber wie verwandelt aus der Kabine und lieferten Fürth/Krumbach endlich den erwarteten Kampf. „Wir hatten ein einziges Ziel in der Pause: Wir wollten uns und den Zuschauern beweisen, dass wir es besser können“, erläuterte Lenhardt, der nun eine eigene Sieben sah, die sich trotz des deutlichen Rückstandes nicht geschlagen gab. Auf der anderen Seite schien den Odenwäldern die klare Pausenführung nicht gut getan zu haben. Bei den Gästen lief plötzlich nichts mehr. Der SV Erbach kämpfte sich zurück, ohne die Spielgemeinschaft aber ernsthaft in Gefahr bringen zu können. Dafür war der Rückstand zu groß.

„Wir sind keine Profimannschaft und können eine Leistung wie in der ersten Halbzeit nicht über ein gesamtes Spiel abrufen. Für mich war es reine Kopfsache, dass wir in der zweiten Hälfte nicht mehr an die zuvor gezeigte Leistung anknüpfen konnten“, sagte Böbel.

Der SV Erbach indes versöhnte seine zuvor enttäuschten Fans und schaffte es zwischenzeitlich, den Rückstand auf sieben Tore zu verkürzen. An der deutlichen Heimniederlage änderte sich zwar freilich nichts mehr, trotzdem hielt sich bei den Erbachern die Enttäuschung in Grenzen. Und auch Udo Böbel relativierte: „Wir haben auswärts deutlich gewonnen, deshalb bin ich zufrieden.“

SVE-Tore: Heß (6/1), Nischwitz, Röhrig (je 4), Müller, Hafner (je 3), Weis (1)

Quelle: Echo Online 03.02.2014

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