In einem über weite Strecken emotionalen und ruppig geführten Derby trennten sich die Handball-Bezirksoberligisten SV Erbach und SKG Bonsweiher am Samstag letztlich leistungsgerecht 24:24 (12:10). „In diesem Spiel war alles möglich. Am Ende geht die Punkteteilung aber in Ordnung“, bilanzierte Erbachs Abteilungsleiter Thomas Flath.
Die Schlussphase hatte es in sich. Lagen die Gastgeber, erstmals vom Duo Lulay/Skrobic betreut, eine Viertelstunde vor dem Ende noch mit drei Toren vorne (19:16), berappelten sich die Bonsweiherer wieder: Markus Wiegand sorgte 42 Sekunden vor Schluss für die 24:23-Führung. 13 Sekunden später traf Paul Buschendorff zum 24:24. Und es waren immer noch 29 Sekunden zu spielen. Schneller Anwurf, Benedikt Brehm traf ins Erbacher Tor, doch die beiden Schiedsrichter hatten zuvor auf Freiwurf entschieden. So blieb es beim Remis.
„Das war eine unglückliche Entscheidung. Wenn man auf Foulspiel entscheidet, müsste es in dieser Situation eigentlich Siebenmeter geben“, erklärte Gästetrainer Frank Schmiedel, der sich damit aber nicht weiter beschäftigen mochte. Am Ende stand ein Ergebnis, das auch aus seiner Sicht „absolut in Ordnung“ ging.
Zuvor hatten die knapp 300 Zuschauer ein Derby mit vielen Nickligkeiten gesehen. Der SVE zeigte sich vor allem in der Abwehr deutlich verbessert. „Wir sind aggressiv zu Werke gegangen und haben mit viel Engagement gespielt“, lobte Flath, der auf eine weniger üppig ausgefallene eigene Torausbeute an diesem Abend gut verzichten konnte. Vor allem Mladen Radisic brachte die nötige Körperlichkeit in das Spiel der Erbacher, die in Lukas Müller ihren treffsichersten Torschützen hatten. „Vor dem Spiel hätte ich einen Punktgewinn gegen Bonsweiher auf alle Fälle unterschrieben. Auch nach dem Spiel bin ich mit Leistung und Resultat zufrieden. Darauf lässt sich aufbauen“, sagte Flath.
Nicht ganz einverstanden mit der Leistung seiner Mannschaft war hingegen Frank Schmiedel vor allem in der ersten Halbzeit. „In dieser Phase waren wir zu nervös und haben viele Chancen liegenlassen. Zwar sind wir auch nicht gut in den zweiten Durchgang gekommen, haben uns dann aber wieder gut zurückgekämpft“, erklärte der SKG-Trainer, der neben Kevin Urban einmal mehr auf seine beiden Torhüter Fabian Kirst und Michael Herle verzichten musste. Dafür sprang wieder Nebi Yaman ein und bot erneut eine überzeugende Leistung.
Tore: Lukas Müller (8/7), Schwiersch (5), Grebe, Skrobic (je 4), Buschendorff (2), Radisic (1)
Quelle: Echo Online 12.11.2018