Schubprojekt soll Nachwuchs sichern

Während die meisten Vereine mit sinkenden Mitgliederzahlen zu kämpfen haben, durfte sich der SV Erbach auch im vergangen Jahr über ein Plus freuen. Zwischen vier Monaten und 90 Jahren alt sind die Mitglieder des Sportvereins. Doch auch in Erbach ist man nicht ohne Sorgen, was die Zukunft anbelangt.


Bei der Jahreshauptversammlung am Freitagabend im Gasthaus „Jäger“ blickten Vorsitzender Thomas Lulay und sein Team zurück auf 2015. Der Anfang des abgelaufenen Jahres stand traditionell ganz im Zeichen der Fastnacht. Bunter Abend, der Kindermaskenball und die Teilnahme am Umzug zeigten einmal mehr, dass Erbach eine närrische Hochburg ist. Das Fastnachtsgremium um Sitzungspräsident Steffen Maurer habe einmal mehr ein glückliches Händchen bewiesen.

Viel los war beim 10. Handballcamp in den Osterferien. 80 Kinder und Jugendliche trainierten dort an den drei Tagen. Das diesjährige Camp findet vom 7. Bis 9. April statt.

Ein letztes Mal blickte Lulay als kommissarischer Handballabteilungsleiter zurück auf die Saison. In der aktuellen Runde seien neun Jugendteams, eine Minimannschaft sowie drei Aktiven-Teams am Start. Man ist stolz auf so eine große Zahl von Mannschaften. Die meisten anderen Vereine müssten aufgrund rückläufiger Spielerzahlen Spielgemeinschaften bilden. Immer mehr Teams würden beim Hessischen Handballverband abgemeldet, insbesondere Herren und A-Jugendliche seien von dieser Entwicklung betroffen.

Das „gallische Handballdorf Erbach“, so der erste Vorsitzende, schaffe es bis heute, Kinder und Jugendliche zu begeistern. Doch auch Erbach sei nicht ohne Schatten, warnte Lulay. Im Sommer 2015 gab es erste Warnzeichen. Immer mehr Herren konnten nicht mehr am Training und an den Spielen teilnehmen. Meisterschule, Umzug, berufliche Belastung, Studium – die Gründe waren vielfältig. Am Ende musste man sogar die zweite Mannschaft kurz vor Rundenbeginn zurückziehen. Von manchem Aktiven fühlte sich Lulay „regelrecht im Stich gelassen“, wie er kritisch bemerkte.

Die Saison wurde für die erste Mannschaft aufgrund zahlreicher Ausfälle eine echte Herausforderung. Derzeit rangiert man in der Bezirksoberliga auf Tabellenplatz 8. Die Klasse wird ohne Probleme gehalten. Für die kommende Saison hat Trainer Waldemar Rack bereits seinen Rückzug angekündigt. Deswegen ist man derzeit auf Trainersuche beim SVE. Erfreulich sei, dass unter der Regie von Gregor Lenhardt ein Schulprojekt gestartet sei, um Nachwuchs zu gewinnen.

Altherren-Abeitung mit sportlichem Ehrgeiz

Erfreulich sei, dass es beim SVE eine „muntere“ AH-Abteilung gebe. Harald Jordan managt die Truppe, die in der Hobbyrunde die Tabelle anführt. Mit sportlichem Ehrgeiz, jedoch nicht ganz so bierernst ginge man die Sache an und freue sich über steten Zulauf auch von anderen Vereinen.

Dieser Zulauf habe einen positiven Nebeneffekt: die Papas bringen den Nachwuchs mit in den Verein. Die Damen des SVE sind in dieser Saison so richtig durchgestartet. Und das mit einemaußergewöhnlich jungen Kader: das Durchschnittsalter liegt bei 22 Jahren. Aktuell liegt man einen Punkt hinter Trebur auf Tabellenplatz 2.

Bei den Vorstandswahlen gab es keine Überraschungen. Thomas Lulay bleibt erster Vorsitzender, sein Stellvertreter ist weiterhin Jens Rothermel. Auch Rechner Michael Helfert und Schriftführer Manfred Schäfer sind weiter an Bord. Die Handballabteilung leitete bisher Thomas Lulay kommissarisch.

Diese Aufgabe übernimmt schließlich Thomas „Jerry“ Flath, seine Stellvertreterin heißt Desiree Bock. Marga Bräuer bleibt auch nach 40 Jahren Abteilungsleiterin der Damengymnastik. Dieter Lulay und Walter Holzer vertreten die passiven Mitglieder. Linda Schneider wurde als Pressewartin bestätigt. Kassenprüfer sind Heike Lulay und Florian Rossmann.

Quelle: Echo Online 23.03.2016